AHSE aus der Taufe gehoben
Fusion von zwei CGFP-Fachverbänden
Aus zwei mach eins: Die CGFP-Fachverbände ACGE und AHAG bündeln ihre Kräfte und haben sich zur „Association des Huissiers et Surveillants de salle auprès de l’Etat“ (AHSE) zusammengeschlossen. Ziel dieser Fusion ist es, sich verstärkt für die Belange jener Staatsbediensteten einzusetzen, die u.a. in Ministerien, Staatsverwaltungen, Schulen und Museen für den Empfang der Besucher verantwortlich sind.
Die Fusion ist nicht die Konsequenz eines anhaltenden Mitgliederschwunds oder finanzieller Probleme. Vielmehr ist der Zusammenschluss gewissermaßen eine Rückkehr zum Ursprung. In den 80er-Jahren waren die beruflichen Laufbahnen der Staatsdiener („huissiers“) und die der Hausmeister („concierges“) nahezu identisch. Erst infolge des Härtefallgesetzes im Jahr 1986 wurden die Unterschiede deutlicher. Die Laufbahn der Staatsdiener wurde aufgewertet. Die der Hausmeister blieb hingegen unverändert.
Einige Hausmeister waren damals in der „Association des Agents Techniques“ (AAT) zusammengeschlossen. 1993 sei jedoch eine Kehrtwende eingetreten, betonen AHSE-Präsident Roger Scheuren und der stellvertretende Sekretär Jean-Jacques Betz. Die AAT habe nur noch die Interessen der Handwerker vertreten wollen. Dies habe dazu geführt, dass am 19. September 1994 die „Association des concierges et garçons de bureaux et de salle“ (ACGE) als eigenständiger CGFP-Fachverband ins Leben gerufen wurde. Am Anfang zählte diese Vereinigung 26 Gründungsmitglieder. Im Laufe der Jahre wuchs diese Zahl auf 75.
Ein ähnliches Schicksal hätten die „huissiers“ erlitten, unterstreicht AHSE-Generalsekretärin Gloria Even. Keiner der Fachverbände habe sich für deren Interessen verantwortlich gefühlt, sodass die Betroffenen die Entscheidung getroffen hätten, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Am 14. Dezember 1983 wurden die Statuten der neu gegründeten „Association des Huissiers de l’Administration Gouvernementale“ (AHAG) bestimmt. Die AHAG ging seither auf die Beschwerden der Staatsdiener ein und bemühte sich stets darum, die bestmöglichen Arbeitsbedingungen herauszuschlagen.
Jahrelang waren die Kontakte zu den Kollegen der ACGE auf ein Minimum beschränkt. Jeder kochte sein eigenes Süppchen. Als jedoch in den vergangenen Jahren zunehmend jüngere Mitglieder Verantwortung übernahmen, kam es zu einer Wende. Aufgrund des Generationswechsels intensivierten sich die bilateralen Kontakte. Schnell fand die Idee einer Fusion auf beiden Seiten Gefallen. Dabei musste keine größere Überzeugungsarbeit mehr geleistet werden. Zudem bot die Rechtsabteilung der CGFP sofort ihre Hilfe an, um die erforderlichen Statuten zur Gründung des neuen Fachverbandes auszuarbeiten.
Einstimmiger Fusionsbeschluss
Nach sieben Sitzungen konnten die Fusionsgespräche, die Anfang 2017 begonnen hatten, binnen knapp zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen werden. In den jeweiligen Vorständen fiel die Entscheidung zur Fusion einstimmig. Mit der Auflösung der AHAG und der ACGE am vergangenen 28. Januar wurde die Gründung der „Association des Huissiers et Surveillants de salle auprès de l’Etat“ (AHSE) besiegelt. Seitdem vertritt der neue CGFP-Fachverband rund 100 Mitglieder. Durch verstärkten Lobbyismus will man die Mitgliederzahl noch weiter erhöhen. Der Jahresbeitrag beträgt bis auf Weiteres unverändert 50 €. Die Internetdomäne www.ahse.lu wurde bereits reserviert. Die Webseite befindet sich derzeit im Aufbau.
Bis zur kommenden Jahresversammlung im Februar 2020 werden die Geschicke der AHSE geschäftsführend von den bisherigen Vorstandsmitgliedern der beiden Vorgängerorganisationen geleitet. Präsident des zehnköpfigen Komitees ist Roger Scheuren. Ihm zur Seite steht Generalsekretärin Gloria Even.
Das gute Verständnis zwischen der ACGE und der AHAG war nicht der einzige Faktor, der zur Fusion beitrug. Ein weiterer Auslöser war die Dienstrechtsreform aus dem Jahr 2015. Die Reform führte dazu, dass sich die Laufbahnen der „huissiers“ und der „concierges“ wieder näherten.
Da beide Berufssparten inzwischen weitgehend die gleiche Arbeit verrichten, lag es nahe, eine Organisation ins Leben zu rufen, die sich für die Belange all jener Mitarbeiter einsetzt, die in den staatlichen Gebäuden für den Empfang verantwortlich sind. Da im Gesetz von 2015 der Begriff „concierge” durch „surveillants de salle“ ersetzt wurde, hätte der Fachverband ACGE ohnehin umbenannt werden müssen.
Eine Menge Arbeit steht an
Die Beschlüsse zur Fusion sind das eine, die praktische Umsetzung der gesteckten Ziele das andere. Als eine der ersten Amtshandlungen wird die AHSE eine Unterredung mit dem Minister des öffentlichen Dienstes, Marc Hansen, beantragen. Auf die „Association des Huissiers et Surveillants de salle auprès de l’Etat“ wartet eine Menge Arbeit. In erster Linie will sich die AHSE verstärkt für den Erhalt der bestehenden Laufbahnen einsetzen. Sie will verhindern, dass die Posten der oben genannten Berufsgruppen, die in Ministerien, Verwaltungen, Schulen, Museen usw. tätig sind, schleichend durch den Einsatz von Privatfirmen ersetzt werden.
Des Weiteren will die AHSE Sorge dafür tragen, dass die Bereitschaftsprämie („prime d’astreinte“) künftig harmonischer gestaltet wird. Derzeit gibt es diesbezüglich keine Rechtsgrundlage. Klärungsbedarf gibt es auch in Bezug auf die sogenannten „postes à responsabilité particulière“. Die AHSE will in Erfahrung bringen, warum unzähligen Staatsbediensteten, die der D2 und D3 Laufbahn angehören, ein leitendener Posten verweigert wird.
Ein besonderes Augenmerk legt die AHSE auch auf die künftige Harmonisierung der Laufbahnen D2 („huissiers“) und D3 („surveillants de salle“). Da beide Berufssparten, wie schon erwähnt, weitgehend die gleiche Arbeit verrichten, soll die Regierung nun mit Fakten, Argumenten und Überzeugungsarbeit dazu bewegt werden, beide Laufbahnen aufzuwerten und gleichzustellen.
Der Verwaltungsrat setzt sich wie folgt zusammen:
Jean-Marie Brück: Präsident
Joël Lucas: Erster Vizepräsident
Alain Zeig: Zweiter Vizepräsident / Webmaster
Christian Neiers: Schatzmeister
Gloria Even: Generalsekretärin
Sven Offermann: Stellvertretender Sekretär
Patrick Wagener Mitglied
Roger Scheuren: Mitglied
Vanessa Juchem: Mitglied
Die Vereinigung hat ihren Sitz an folgender Adresse:
Cité Judicaire
c/o Christian Neiers
Bâtiment BC
L-2080 Luxembourg